Die Gesellschaftsinseln:
(bestehend aus den Inseln über dem Winde und den Inseln unter dem Winde) sind eine tropische Inselgruppe mit gebirgigem Relief, umgeben von Lagunen. Die wichtigste Insel ist Tahiti, größte aller Inseln Polynesiens, mit der Verwaltungshauptstadt Papeete. Außerdem gehören zu diesem Archipel die bekannten Inseln Moorea, Huahine, Raiatea, Taha’a und Bora Bora.
TAHITI
Tahiti ist eine Vulkaninsel mit dem höchsten Gipfel Mount Orohena (2241m). Bekannt sind außerdem die Silhoutten des Mount Aorai (2066m), des Diadéme (1321m) ein Name, der auf Dumont d’Urville zurückgeht und des Mount Marau (1493m). Die Hauptstadt Papeete, an der Nordwestküste gelegen, besitzt eine vom Korallenriff geschützte Reede. Der Großraum Papeete, das politische und wirtschaftliche Zentrum des Landes, erstreckt sich über den schmalen Küstenstreifen und die Berghänge im Norden und Westen der Insel. Die größere Insel Tahiti Nui mit ihrer runden, massiven Form ist von idyllischen, tiefen Tälern durchzogen. Verbunden ist sie mit der kleineren, ebenfalls gebirgigen Insel Tahiti Iti über die schmale Landenge von Taravao. Interessierten Besuchern bieten die Berge von Tahiti schöne Bergtouren durch wilde Täler, in denen Licht und Schatten spielen und wo man imposanten Wasserfällen, mysteriösen Grotten und legendenumwobenen archäologischen Funden begegnet. Das hochgelegene Papenoo-Tal, das zum Kamm von Maroto und zum Vulkansee Vaihiria mit seinen Ohrenaalen führt, aber auch der Naturpark von Fenua ai’here auf der Halbinsel mit seinen Klippen von Le Pari begeis tert Wanderer und Liebhaber wilder, unberührter Natur gleichermaßen. Die felsige Küste im Osten von Tahiti bietet spektakuläre Landschaftsbilder, aber auch lange schwarze Sandstrände aus Basaltstein, deren Wellen sich ideal zum Surfen eignen. Die Kurvenreiche Straße führt an prachtvollen Garten vorbei, in denen Hibiskus, Auti (Cordyline) und Bougainvillea wachsen. Oft nisten in der ausladenden Krone der majestätischen Brotfruchtbäume Paradiesvögel. Die Früchte dieses Baumes spielten eine wichtige historische Rolle bei der Meuterei auf der Bounty.
MOOREA
Die „Schwesterinsel“ von Tahiti ist ein Land voller Legenden und mit einer reichen Geschichte. Nach der Überlieferung ist Moorea die Rückenflosse des großen Fisches Tahiti. Die Geschichte erzählt, dass der Gott Hiro den schönsten Ort der Insel begehrte, den Berg Rotui, wo die Geister der Toten sich aufhalten, bevor sie ihre letzte Ruhestätte finden. Eines Nachts wollte er diesen Ort stehlen und mit zu sich nach Raiatea nehmen. Doch der Krieger Pai schlug ihn in die Flucht, indem er seine Lanze nach ihm warf, die den anderen Berg der Insel durchdrang. Seither heißt dieser berühmte Berg Moua Puta, „der durchbohrte Berg“. Das Loch ist bis heute sichtbar. Die makellose Schönheit der Cook Bucht, überragt von einer Reihe von Piton-Felsspitzen, zu denen auch der wunderschöne Rotui zählt, und ihre Zwillingsbucht Opunohu, in deren dunklem Wasser sich die steilen Berge widerspiegeln, begeistert bis heute Künstler, Schöngeister und Philosophen der ganzen Welt. Die früher unter dem Namen Aimeo bekannte Insel erhielt von einem Hohepriester ihren heutigen Namen Moorea, der auf seinen Traum von einer großen, wunderschönen gelben Eidech se zurückging. Einst ein wichtiger Sitz der königlichen Familie der Pomare, war Moorea die Wiege des Protestantismus in Tahiti. Hier wurde im 19. Jahrhundert die erste Bibel in der Sprache Tahitis gedruckt. Ihre Landschaft und Geschichte sind nicht die einzigen Stärken dieser Insel. Sie ist auch für ihre Lebensqualität und ihre köstliche Ananas bekannt. Ihre Vielzahl von weißen Sandstränden der Artenreichtum ihrer Korallenbänke und die Vielfalt der Unterwasserfauna machen Moorea zu einem bevorzugten Reiseziel. Das Angebot Mooreas an Hotels und Pensionen aller Kategorien ist reichlich. Im allgemeinen liegen die Unterkünfte am Rand der Lagune. Restaurants und Snack-Bars sind in großer Zahl vorhanden und besitzen oft noch den traditionellen „a’hima’a“, einen tahitianischen Schmorofen, in dem köstliche Gerichte zubereitet werden.
BORA BORA
Diese vulkanische Insel, in einer der schönsten Lagunen der Welt, „die Perle von Polynesien“, weiß ihre Besucher zu verzaubern. Die stolze Silhouette der Gebirgskuppe besteht aus drei Bergen, deren höchster, Mount Otemanu (727m) vom sagenumwobenen Mount Pahia beschattet wird. Auf der Insel schwärmt man heute noch von lange vergangenen Kriegsexpeditionen mit lautlosen Paddelbooten und von der Zeit der Herrschaft über Raiatea, die ewige Rivalin. Die großzügige Natur hat diese Insel mit einer Lagune bedacht, deren Wasser glasklar und von unendlicher Schönheit ist. Umgeben ist sie von einem Kranz paradiesischer Inselchen. Auf einem dieser „Motu“ befindet sich der Flughafen, andere beherbergen prunkvolle Hotels. Eine Ausnahme bildet das Motu Toopua mit seinem über hundert Meter hohen Berg und seinen klingenden Steinblöcken den „Glocken von Hiro“. Die magische Ausstrahlung von Bora Bora ist seit langem bekannt, und zahlreiche Maler, Schriftsteller, Philosophen und Lebenskünstler folgen den Spuren von Alain Gerbault, Herman Melville und Paul-Émile Victor.
HUAHINE
Die geheime Insel, oder: Die Rebelleninsel - an Spitznamen mangelt es nicht, um die raue, doch romantische Natur dieser Insel zu beschreiben, die für ihre wilden Krieger und ihren Widerstand gegen Veränderungen bekannt ist. Sie besteht aus zwei Teilen, Huahine Nui im Norden und Huahine Iti im Süden, getrennt durch eine schmale Passage, die der Überlieferung nach von der Barke des Gottes Hiro gegraben wurde. Die bergige Insel mit ihrem sanften Relief bietet herrliche, zerklüftete Buchten und einige schöne weiße Sandstrände. Auf den in der Lagune verstreuten Inselchen werden Wasser- und Zuckermelonen angebaut, und auf der fruchtbaren Erde gedeihen die verschiedensten Lebensmittel- und Fruchtkulturen. Huahine rühmt sich auch einer der größten und am besten erhaltenen archäologischen Stätten: Der Marae von Maeva, ein Komplex von mehreren großen Marae am Fuße des Mount Mouatapu und am Ufer des Sees Fauna Nui, Zahlreiche Legenden kreisen um diese von Hiro bewohnte Insel, die den Lebensmittelpunkt vieler Künstler auf der Suche nach ihren Wurzeln bildet.
RAIATEA
Nach polynesischer Überlieferung soll Raiatea früher Havai’i, „die heilige Insel“, als erste besiedelt gewesen sein, und Hiro, der Sohn des Schöpfergottes Taaroa und der Oro, war ihr erster König, der Begründer der Dynastie und des Marae Taputapuatea in Opa. Legenden und Mythologie geben den verschiedenen Sehenswürdigkeiten eine geheimnisvolle, magische Aura. Der Berg Temehani (722m), eine Art Olymp Polynesiens und ein „Paradies der Düfte“, birgt eine weltweit einzigartige Pflanze, die „Tiare Apeahi“. Mount Temehani wacht über diese bis heute vor der Hektik unserer Zeit abgeschirmte Insel. Die Gebirgskette, die den Norden der Insel vom Süden abtrennt, mit ihren zahlreichen Wasserfällen, die tiefe, schmale Bucht von Faaroa und die fruchtbaren Täler versetzen ebenso in Entzückung wie die Reize der Lagune mit ihrer Gruppe von Motu. Im Norden derselben großen Lagune liegt die Insel Taha’a, die der Legende nach von Raiatea durch einen vom Geist einer Prinzessin besessenen, heiligen Aal abgetrennt wurde. Diese Insel mit ihren sanften Bergformen und ihrer zerklüfteten Küstenlandschaft wird wegen der zahlreichen Vanilleplantagen auch „die Vanilleinsel“ genannt. Zahlreiche Motu mit herrlichen weißen Sandstränden und einer Lagune in abgestuften Türkisnuancen sind ein beliebtes Urlauberziel für Touristen und Segler. Der Markt des Wirtschaftszentrums und Hafenorts Uturoa, in dem viele Kreuzfahrtschiffe Halt machen, geht über von Produkten aus lokalem Anbau und Fischfang, besonders an den Markttagen Mittwoch und Freitag. Die beiden Inseln sind wirtschaftlich gut gestellt, was auf die Qualität der hiesigen Vanille und Kopra, auf die Vielfalt von Früchten und Gemüsearten und den Reichtum der Unterwasserfauna zurückzuführen ist. Die wichtigsten Schifffahrts-, Charter und Segelbootunternehmen haben sich hier niedergelassen und bieten zauberhafte Kreuzfahrten an.
TAHA’A
Vor hunderten von Jahren war „Taha’a vom fernen Marae“ eine heilige Insel. Wenn Helden im Kampf fielen, wurden sie mit der Piroge bis zu diesem Ufer gebracht, von wo ihre Seelen sich erhoben nach Havai, der Heimat der großen Maori-Seefahrer. Die Schwesterinsel Raiatea, die mit ihr zusammen in derselben prachtvollen Lagune eingeschlossen ist, wurde damals noch nicht für den Anbau der Vanille genutzt, deren süßes Aroma heute Berge und Dörfer umgibt. Doch obwohl die duftenden Schoten heutzutage einer der wichtigsten Wirtschaftszweige der 4470 Einwohner sind, hat Taha’a mit seinen 90km2 nichts von seinem Charme eingebüßt. Es ist bis heute eine zauberhafte Insel mit lebendigen Traditionen geblieben. Unterteilt von drei spektakulären Tälern, vermittelt die Insel den Eindruck eines erhabenen Gebirgszugs mit dem Querschnitt eines Kleeblatts, dessen höchster Berg der Ohiri mit nahezu 590m ist. Versteckt unter Kokospalmen und blütenübersäten Bäumen führt eine fast 70km lange Küs tenstraße an der Küstenebene entlang. Über die Strecke verteilt liegen acht hübsche, friedliche Dörfer, darunter der Hauptort Patio. Die Lagune mit ihren Saphir- und Smaragdtönen ist ein Taucherund Windsurferparadies. Sie ist über zwei breite Passagen mit dem Ozean verbunden, in denen sich blaue Delphine tummeln.
MAUPITI
Maupiti ist das mittlere Landstück, das Raiatea und Taha’a miteinander verbindet und erhielt den poetischen Namen „Maurua i te ra“. Sie ist eine der liebenswertesten, weil authentischsten und schönsten Inseln. Die Kerninsel Maupiti, überragt von einer Felsenkette von drei Bergen (250 bis 380m), ist von fünf Motus umgeben. Die Lagune ist nur über eine schmale Passage befahrbar. Mit ihrem kristallklaren Wasser, in dem Sandbänke Arabesken zeichnen, kann sie es mit der Schönheit von Bora Bora aufnehmen. Die zahlreichen, unberührten Strände wechseln ab mit zerklüfteten Felsen unter dem Schatten der Kokospalmen und auf den Motus werden Wasser- und Zuckermelonen angebaut. Desweiteren gibt es einige historisch bedeutsame, legendenumwitterte Stätten. Die Liebe der Einwohner zu ihrer Insel & der angeborene, herzliche Sinn für Gastfreundschaft machen Maupiti zu einem waren Südseeparadies.
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