Korsika - Informationen
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Korsika Informationen
Urlaub auf der Île de Beauté
Steckbrief: Korsika |
- Gesamtfläche: 8720 km²
- Grösse: 189 km/ 83 km
- Position: 42°N - 9°Ost
- Lage: im Golf von Genua, im Herzen des Mittelmeeres, 170 km von der
französischen Küste und 80 km von der italienischen Küste entfernt
- Status: französisches Departement, Autonomie seit 4/ 2001
- Bevölkerung: 261.000 Einwohner
- Besucher: rund 2 Millionen/ Jahr
- Sprachen: französisch, korsisch
- Religion: katholisch
- Währung: Euro
- Klima: mediteran
- Temperaturen: durchschnittlich: 20°C an den Küsten und 12°C im Gebirge
- Steckwerte: 1148 km Küste, 8 Gipfel über 2500 Höhenmetern, höchster Berg:
Monte Cintu, 2710 m, mehr als 2700 Sonnenstunden/ Jahr
- Fauna: Eidechsen, Fledermäuse, viele Vögel, Schafe, Ziegen, freilebende
Hausschweine, Mufflons,
vielfältige Wasser-Fauna: Korallenfische, Thunfische, Seeigel...
- Flora: Bäume und Büsche, Hibiscus, Oleander, Macchia, Korkeichen,
Larichiokiefer sowie alpine u. hochalpine Vegetationsformen ...
- Lokale Zeit: MEZ
Korsika- Die Geschichte |
Nur wenige
Epochen in der wechselvollen Geschichte Korsikas brachten seinen Bewohnern friedliche
Zeiten. Seit frühgeschichtlicher Zeit hatten diese gelernt, sich durch Rückzug in die
Berge vor Übergriffen - sei es durch fremde Truppen, sei es durch Seeräuber oder durch
den korsischen Adel, der das Volk am schlimmsten ausbeutete - zu schützen.
Schon vor 3500
Jahren sahen sich die Ureinwohner Korsikas genötigt, ihre Siedlungen zu befestigen. Als
die Römer auf der Insel eintrafen, half ihnen der Rückzug aus den Küstenregionen wenig-
die Römer stiessen bis in die Berge nach, schlugen jeden Widerstand nieder und rotteten
wahrscheinlich die Hälfte der Korsen aus.
Die
Völkerwanderung brachte Korsika die unruhigste Zeit seiner bewegten Geschichte. In diesen
wirren Jahrhunderten, in denen vandalische, ostgotische, byzantinische und langobardische
Herrscher einander abwechselten, mussten sich die Korsen erneut in das Inselinnere
zurückziehen und ihre Gemeinwesen in der Abgeschiedenheit der Berge entwickeln.
Auch der
Übergang zur päpstlichen Herrschaft brachte Korsika keinen Frieden - im Gegenteil, die
Mauren setzten ihre Beutezüge fort und siedelten sich an einzelnen Punkten der Insel an (
Ortsnamen, die die Silbe mor(o) enthalten, wie z.Bsp. Morosaglia, erinnern bis heute an
die arabischen Paten).
Die seit dem
Jahr 1133 bestehende Teilung Korsikas zwischen Genua und Pisa barg den Keim des Unfriedens
in sich. Sie übertrug die Auseinandersetzungen zwischen den beiden italienischen Städten
auf die Insel und spaltete die Korsen in Pisa- bzw. Genua-Anhänger. Es folgten
Auseinandersetzungen zwischen den Lagern der Pisaner, Genueser, Korsen und Papisten.
Leidtragende waren wieder einmal die Korsen selbst. Hinzu kamen die Vermehrung der
Machtpositionen der eigenen Adeligen, die versuchten immer grössere Anhängerscharen um
sich zu sammelen - wehe dem, der diesen Clans nicht gefügig war!
Zu dem
Schrecken der Adelsfehden kam eine Pestepedemie, die grosse Teile der Bevölkerung
dahinraffte.
Geschichte auf einen Blick
vor 40 000 Jahren | Jungsteinzeitliche Besiedlung, wahrscheinlich durch Einwanderer aus Ligurien und Elba |
3500 bis 1000 v. Chr. | Die friedlich lebenden Megalith-Völkerschaften werden ab 1600 v. Chr. durch aggressive Torreaner bedrängt |
1000 bis 500 v. Chr. | Gründung von Handelsstützpunkten an der Ostküste durch die Libyer und Phönizier |
565 v. Chr. | Gründung der Stadt Alalia (heute Aleria)durch den griech. Stamm der Phokäer |
535 v. Chr. | Seeschlacht bei Alalia der Etrusker und Kathager gegen die Griechen |
264 bis 241 v. Chr. | Besetzung Korsikas durch das Römische Reich |
233 v. Chr. | Karthago tritt Korsika endgültig an Rom ab |
93 v. Chr. | Gründung der Stadt Mariana am Etang de Biguglia (von den Römern) |
bis 4. Jh. n. Chr. | Christianisierung Korsikas |
4. bis 8. Jh. | Völkerwanderung: Germanen, Vandalen, Ostgoten, Byzantiner |
758 | Vertreibung der Langobarden durch den fränkischen König Pippin |
1077 | Der "Heilige Stuhl" überträgt die Verwaltung der Insel dem Bistum von Pisa |
1092 | Pisa wird zum Erzbistum erhoben |
11. und 12. Jh. | Pisa belebt Pfarrgemeinden; Vernichtung der Sarazenenstützpunkte; Kulturelle Prägung mit der pisanisch-romanischen Kirchenbaukunst |
1284 | Genua besiegt Pisa in der Seeschlacht bei der Insel Meloria |
1297 | Papst Bonifaz
VIII. übrträgt Korsika an Aragonien; Genua setzt sich zur Wehr und schlägt die aragonischen Truppen 1347 |
1358 | Bauernaufstand gegen die Unterdrückung durch korsische Adelige |
1453 | Genua verpfändet Korsika an die ligurische "Bank des Heiligen Georg" |
03.08.1559 | Frankreich beginnt sich aus strategischen Gründen für Korsika zu interessieren |
1729 | Die Erhebung von Steuern im Bozio provoziert einen Volksaufstand in der Castagniccia |
1729 bis 1769 | Korsischer
Unabhängigkeits Krieg: 1755 wird Pasquale Paoli, der grosse korsische Freiheitsheld, zum "General der Korsischen Nation" bestimmt. Als Genua 1768 die Besitzrechte an der Insel- ohne die Korsen zu konsultieren- an Frankreich verpfändet, ruft Paoli zum Freiheits- kampf auf. Am 08.Mai 1769 wird er bei Ponte Nuovu vernichtend von den Franzosen geschlagen. Frankreich verleibt sich Korsika endgültig ein. Paoli proklamierte in seiner Regierungszeit von 1755 bis 1769 eine demokratische Verfassung, die seiner Zeit weit voraus war. Er reformierte Verwaltung u. Justiz, gründete eine Universität in Corte und vermittelte der korsischen Wirtschaft neue Impulse. 1769 geht er für mehr als 20 Jahre nach England ins Exil. |
1790 | Korsika wird zum französischen Département erklärt |
1794 | Paoli findet
in den Engländern neue Verbündete. Schaffung eines englisch-korsischen Königreichs. 1795 Zerfall dieses Reichs. |
1796 | Napoleon bestimmt Ajaccio zur Hauptstadt. |
19. Jh. | Allmählicher
Beginn eines inneren Friedens. Doch der industriellen Konkurrenz aus Mitteleuropa sind die kors. Erzeugnisse nicht gewachsen. Zwischen 1885 und 1960 emigrieren mehr als 170 000 Menschen. |
1914 bis 1919 | Im Ersten Weltkrieg fallen fast 15 000 junge korsische Soldaten |
1942 bis 1943 | 12 000
deutsche und 80 000 italienische Soldaten besetzten Korsika. Am 05.10.43 verlassen die Besatzer die Insel wieder. Korsika ist der erste befreite Teil Frankreichs. |
1970 | Korsika erhält Regionalautonomie |
1972 | Schaffung des "Naturparks Korsika" |
1975 | Unterteilung in die Départements Haute-Corse und Corse-du-Sud |
1990 | In einem
Selbstverwaltungsstatut garantiert die französische Republik "der historischen und lebendigen kulturellen Gemeinschaft, welche das korsische Volk bildet, die Rechte zur Wahrung seiner kulturellen Identität und zur Verteidigung seiner besonderen wirtschaftlichen und sozialen Rechte". |
Korsika- Die Regionen |
Die
Unterteilung Korsikas erfolgt zunächst in die zwei Departements: Haute-Corse im Norden
(Autokennzeichen 2B) und Corse-du-Sud im Süden (Autokennzechen 2A). Diese beiden
Departements unterteilt man wiederum in einzelne Mikroregionen, die alle einen eigenen,
einzigartigen & unverwechselbaren Charakter aufweisen.
Dem
Haute-Corse unterteilt man 7 Mikroregionen: Grande Bastia, Cap Corse, Désert des
Agriates, Balagne, Nebbio, Centre, Casinca-Castagniccia-Costa Verde. Dem Corse-du-Sud
unterteilt maan in Region Ajaccio, Region Bonifacio/ Porto Vecchio. Nachfolgend haben wir
Ihnen einen kurzen Überblick der wichtigsten Regionen aus unserem Erfahrungsschatz
gebildet.
Grande Bastia- Haute Corse |
Warum Bastia
als die italienischste Stadt Korsikas gilt, ist beim Flanieren durch das Viertel rund um
den Alten Hafen leicht nachzuvollziehen: Bröckelnde Fassaden vor dem imposanten, von zwei
Glockentürmen eingerahmten Bauwerk der Barockkirche St-Jean-Baptiste, dem Wahrzeichen der
Stadt, Fischer in ihren Booten, enge Gassen mit hohen Häusern und den Bars und Cafés
direkt am Hafenbecken verströmen das wahre mediterrane Flair. Spüren Sie es selbst: Dies
können Sie auf einem Spaziergang durch das Viertel "Terra Vecchia" um den Alten
Hafen herum aber auch direkt im "Vieux Port" feststellen. Nehmen Sie sich die
Zeit, Bastia anzuschauen. Als einstiger Bischofssitz zeigt sich in Bastia die Barockkunst
in Kirchen und Kapellen sehr facettenreich. Wer statt Baukultur lieber Boutiquen besuchen
möchte, ist am Boulevard Paoli, der grossen Einkaufsmeile Bastias, oder der Rue César
Campinchi bestens aufgehoben. Ausspannen & den Tag genießen kann man in einem der
zahlreiche Cafés auf dem dem Place St. Nicolao, dem Hauptplatz Bastias direkt am Hafen.
Der Platz eignet sich hervorragend um tags oder auch abends die ein- und ausfahrenden
Schiffe im Hafen zu beobachten.
Casinca/ Castagniccia/ Costa Verde- Haute Corse |
Nur wenige der
Touristen, die im Sommer die Küsten der Insel der Schönheit bevölkern, finden ihren Weg
ins Hinterland Korsikas. Wer sich dennoch aufmacht, wird reich belohnt- so auch in der
Castagniccia. Die Region, im Norden von der Schlucht des Golo, im Süden vom Tavignano und
im Westen durch den San Quilicio-Pass begrenzt, trägt ihre Besonderheit schon im Namen:
Herrliche Edelkastanienwälder, die Genuesen im 15.Jh. anbauen liessen, bedecken mit ihrem
üppigen Grün die romantische Gebirgslandschaft. Das einst stärkstbesiedelte Gebiet
Korsikas entwickelte sich im 18.Jh. zum Widerstandszentrum gegen die genuesischen Besatzer
. Historische Ereignisse spielten sich an Orten ab, in denen heute nur vereinzelt
Überbleibsel, stille Zeitzeugen, Geschichten ihrer einstigen Bedeutung erzählen. Die
Kastanien waren früher der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Region: Zu Mehl gemahlen,
wurden und werden die Früchte zu exzellentem Brot und feinen Kuchen verarbeitet, die auch
heute noch als Spezailitäten gelten. In den Restaurants und Cafés der
heiter-beschaulichen Bergdörfer der Castagniccia sollte man nicht versäumen, die eine
oder andere Leckerei aus Kastanien zu kosten. Landwirtschaftlich spielen die Kastanien
heute keine Rolle mehr, doch sind die ausgedehnten Wälder natürlich ein herrliches
Wanderrevier, Bergkämme die warten, entdeckt zu werden- überragend der Monte San
Petrone, einem der schönsten Berge der Insel. Übrigens schätzen auch die frei
herumstromernden und verwilderten Hausschweine die Kastanien. Am schnellsten von der
Ostküste zu erreichen ist das malerische Cervione, dass durch typische graue Häuser, am
Berghang geschart, charakteristisch ist. Entdecken Sie die Barockkirche und die romanische
Kapelle. Die Ostküste der Region besticht durch ihre langen, Strände, die den Blick frei
auf das offene Meer geben. Die Strände sind hier sehr feinsandig, und sind mit ihrer
anmutigen Sanftheit und Milde der Gegensatz zur schroffen Westküste. Der besondere Reiz
liegt ausserdem in der Natürlichkeit, denn kein Strand ist mit "Bettenburgen"
zu gebaut.
Cap Corse- Haute Corse |
Am Cap Corse,
nördlich von Bastia, wird das Landschaftsbild von romantischen Fischerdörfern und vielen
Genuesentürmen, den reizvollen am Hang klebenden Bergdörfern und den kleinräumigen
Tal-Landschaften geprägt. Es ist eine paradiesische Region, um das ursprüngliche Korsika
zu entdecken und gilt für Besucher als Geheimtipp. Das Cap Corse ist die Fortsetzung des
zentralen Gebirgskammes der Insel und trennt gleichzeitig als Wetterscheide die westlich
bzw. östlich zum Meer erstreckenden Gebirgsausläufer. Das Cap Corse lädt zum Verweilen
und zum baumeln lassen der Sinne ein, aber ist ebenso für Wanderer, Sonnenanbeter,
Photographen und Maler das Eldorado.
Bonifacio- Corse du Sud |
Paul Valéry
erklärte Bonifacio wegen seiner malerischen Schönheit zur Hauptstadt Korsikas, und schon
Odysseus scheint diese Gegend gefallen zu haben, legte er doch angeblich an der Stelle an,
an der heute der Hafen Bonifacios liegt. In 60 Meter Höhe thront die Stadt auf einem
Kalksteinplateau, an dem im wahrsten Sinne des Wortes die Zeit genagt hat: Das Meer hat
die Felsen derart unterspült, dass die auf ihnen erbauten Häuser beinahe zu schweben
scheinen. Gleichzeitig bilden die zerklüfteten hellen Felsen einen atemberaubenden
Kontrast zu den sie umspülenden blaugrünen Wellen. An der äussersten Südspitze
Korsikas gelegen, ist Bonifacio nur 12km von Sardinien entfernt, nachts funkeln die
Lichter der Nachbarinsel im schwarzen Meer. Die Natur hat Bonifacio reich beschenkt. Die
Stadt auf dem Kreidefelsen liegt auf einer Art Halbinsel, die auf der einen Seite dem
offenen Meer trotzt, auf der anderen eine etwa 1600m lange Bucht bildet, ein natürlicher
Hafen. Die schönen Strände der Stadt erreicht man hier zu Fuss. Desweiteren locken
zwischen dem Leuchtturm Pertusato und der Bucht Santa Manza zahlreiche kleine, traumhafte
und feinsandige Buchten mit kristallklarem-türkisblauem Wasser. Für Kultur- und
Architekturliebhaber ist ein Gang durch die engen Gassen der Altstadt, in denen die
tausendjährige Geschichte Bonifacios lebendig wird, ein unbedingtes Muss. Schmale, hohe
Häuser drängen sich dicht an dicht, ein wahres Schutzschild gegen Angriffe früherer
Zeiten, die engen steilen Treppenaufgänge konnten bei Gefahr von einer einzigen Person
bewacht werden. Daneben zeugen Patrizierhäuser mit vielfältigen Verzierungen und Wappen
von anderen, späteren Zeiten, in denen der Reichtum in Bonifacio seinen Einzug gehalten
hat. Westlich von Bonifacio gibt es zahlreiche prähistorische Fundstätten mit Dolmen,
Menhiren (Cauria, Fontanaccia) und eine Ausgrabungsstätte (Filitosa) die sich für einen
Tagesausflug empfehlen.
Balagne- Haute Corse |
Die Balagne
gilt sowohl als der blühende Garten Korsikas, als auch als Wanderparadies. Vorallem hat
sie aber, ebenfalls wie die Castagniccia, Ihren ursprünglichen Charme mit den
verschachtelten Bergdörfern bewahrt. Die Vielfältigkeit der Impressionen, die der
Reisende in dieser Region geniesst, macht die Balagne einzigartig. Weitläufige
Sandstrände & versteckte Buchten (Bucht von Calvi, Sandstrand Lozari & der unter
Weltnaturschutz stehende Plage de l'Ostriconi...um nur einige zu nennen), an den Hängen
klebende Bergdörfer (ein unbedingtes Muss: Sant Antonino, Pinia,...), wechseln sich mit
Mandelbäumen, dem leuchtend grünen (und im Frühjahr herrlich blühenden) & duftende
Macchia und den Olivenhainen ab. Calvi, die Hauptstadt der Balagne, die sich- wie auch ihr
einstiger Beschützer Genua- rühmt, Geburtsort von Kolumbus zu sein, macht durch ein
reges kulturelles Leben auf sich aufmerksam: Kunstausstellungen und Musikveranstaltungen
jeglicher Farbe, darunter die Recontres Polyphoniques im September, wo Sänger aus aller
Welt in der Kathedrale ihre Stimmen erklingen lassen, finden hier regelmässige statt,
daneben natürlich auch religiöse Feste, die den Rhythmus des Jahres bestimmen. Noch dazu
ist Calvi ein geeigneter Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung, sei es mit dem
Bummelzug, mit dem Rad, mit dem Auto oder zu Fuss auf alten Maultierpfaden. Ein weiterer
Tip ist das Désert des Agriates.
Désert des Agriates- Haute Corse |
Bedeutet
wortwörtlich Landwirtschaftswüste, denn früher wurde hier tatsächlich Landwirtschaft
betrieben. Heute ist dieses trockene Gebiet als Naturschutzgebiet an der Küste als auch
im Inneren ausgewiesen. Es lohnt sich dennoch auf jedenfall, sich mind. 1 Tag Zeit zu
nehmen, um zu Fuss dieses Gebiet zu erkunden. Es gibt verschiedene Pfade durch den
Macchia, auf welchen man in vollkommener Ruhe wandern, seinen Vorrat an Küchenkräutern
aufbessern (vorallem Rosmarin, Wachholder, Myrthe...), seine Lungen mit der Duftmischung
der Pflanzen & der Meeresbriese auftanken sowie Vögel, Eidechsen & Falter
beobachten kann. Unterschätzen Sie aber nicht den Charakter der Wanderung: auch wenn es
vom Schwierigkeitsgrad kaum Auf- und Abstiege gibt, wird der Kreislauf durch die
Trockenheit und angestaute Wärme stark belastet. Unbedingt einen Mindestwasservorrat von
2l pro Person mitnehmen.
Ajaccio- Corse du Sud |
Die
"Kaiserliche Stadt unter Palmen" überrascht den Besucher, der an modernen
Appartementhäusern vorbei in die Innenstadt Ajaccio gelangt. Warme Farben in Ocker,
Lachsrot, Gelb und Orange lassen beim Spazieren durch die Gassen der Altstadt die
Häuserfassaden leuchten. Palmen beschatten die lebhafte Place Maréchal-Foch, wo sich in
den umliegenden Restaurants, Bars und Cafés die Einwohner der Stadt, die Ajacciens, zur
Stunde des Aperitifs auf ein Gläschen Muscadet treffen. Hier liegt auch das imposante
Rathaus, in dem das Napoléon-Museum untergebracht ist, und dessen Eingangshalle von einer
Marmorstatue Jérômes, Bruder Napoleons und König von Westfalen, bewacht wird. Napoléon
Bonaparte und seine Familie haben das Gesicht der Stadt entscheidend geprägt. Viele
Strassen und Plätze sind nach ihnen benannt, ihre Statuen schmücken die Place Général
de Gaulle oder die Place d' Austerlitz. Das Geburtshaus des ersten Kaisers der Franzosen
ist heute Museum. Auch Kardinal Fesch, der Onkel Napoléons, hat in Ajaccio seine Spuren
hinterlassen: Das Musée Fesch im gleichnamigen Palais beherbergt nach dem Louvre die
umfangreichste französische Sammlung italienischer Malerei. Der wilde Küstenabschnitt
der Westküste jagt eine Kurve die andere, die Strasse ist oft so eng, dass nur ein
Fahrzeug Platz hat..doch die Ausblicke auf die zerklüftete Steilküste entschädigen
allemal für die Anstrengungen der Fahrt. Die Scandola-Halbinsel, der Golf von Porto, der
Golf von Sagone- an all diesen Orten wird der Reisende von dem Naturschauspiel Westküste
bezaubert sein. Rotglühende Felsen, die sich unversehens ins Meer stürzen, die vom Duft
der Blumen und Kräuter würzige Luft und das tiefblaue klare Wasser verwandeln die
Landschaft in eine Sinfonie der Sinneseindrücke. Eine Wanderung durch die rot-glühenden
und bizarr geformten Felsengärten der Calanche und ein erfrischendes Bad im Meer des Golf
von Sagone sind eine aktive Erholung. Der Sandstrand von Sagone ist weitläufig , die
Bucht kann ausserdem von Hobbyseglern, Surfern und Tauchern entdeckt werden, denn die
teilweise plötzlich einfallenden Winde sind hierfür paradiesisch.
Korsika- Das Klima |
Im westlichen
Mittelmeer sind die Sommer warm und regenarm; die Winter mild und recht regenreich.
Im Hochsommer
sind an der Küste Temperaturen zur Mittagszeit von über 30°C die Regel, die
Wassertemperatur steigt dann auf 25°C an; die Durchschnittstemperatur im August liegt bei
24°C.
Im Winter
sinken die Wassertemperaturen des salzreichen Mittelmeeres kaum unter 10°C; die
Durchschnittstemperatur im Januar liegt bei 9°C.
Korsika
unterteilt man in 3 Klimazonen. Die mediterrane Klimazone endet bei 500m Höhe. Oberhalb
schliesst sich eine mediterrane Übergangszone bis 1000m Höhe an, die im Sommer bis über
1500m Höhe reicht. Oberhalb dieser Zone beginnt die alpine Klimazone.
Klimatabelle
mit Durchschnittswerten: |
|||||||
Monat | April | Mai | Juni | Juli | August | September | August |
Luft/ Grad Celcius | 19 | 22 | 25 | 27 | 29 | 26 | 22 |
Wasser/ Grad Celcius | 16 | 28 | 20 | 22 | 23 | 22 | 20 |
Korsika- Die Winde |
Im Laufe des Jahres ist Korsika Winden aus sieben unterschiedl. Himmelsrichtungen
ausgesetzt - Windstille herrscht eigentlich nie. Alle Windarten haben ihre Eigenheiten,
die nicht immer den WÜnschen der Urlauber entgegenkommen, aber entscheidend zur
Charakteristik Korsikas beitragen. Doch sie haben über Jahrtausende mit ihrer
beständigen Kraft an den für die Insel so typischen Gesteinsformationen mitgearbeitet.
Libecciu der
häufigste Wind auf der Insel. Er kommt von Südwesten, aus richtung der Meerenge
Gibraltar; im Sommer trocken und heiss, im Winter frisch, dem Westen bringt er Regen.
Ponente ist ein reiner Westwind, der von den Pyrenäen kommt und ein gelegntlicher "Regenbinger" ist.
Tramontane ein seltener, kühler, über die Alpen hereinbrechender Wind.
Maestrale (Mistral) kommt aus dem französischen Rhône-Tal. Er trifft von Nordwesten auf Korsika, ist unberechenbar. Er führt klare Luftmassen herbei, die eine aussergewöhnliche Weitsicht ermöglichen.
Gregale erreicht Korsika vom Nordwesten, über das Tyrrenische Meer. Insel. Er bringt dem Norden der Insel Regen, den Süden aber Trockenheit.
Levante führt als Ostwind warme und feuchte Luft heran, welche manchmal ein unangenehmes Treibhausklima verursacht.
Sirocco der Südwind der Insel. Er ist heiss und feuchst, bringt überraschend gewitter
und stellt plötzlich Gefahr für die Hochgebirgswanderer auf Korsika dar. In der Regel
setzt der Sirocco 3-4 stunden nach Sonnenaufgang ein, erreicht gegen Mittag seine höchste
Kraft und flaut gegen Abend wieder ab.
Felsformationen |
Insbesondere im Granitgebirge, das Westkorsika kennzeichnet, haben Witterungseinwirkungen bizarre Felsformationen gebildet und aussergewöhnliche Landschaftsbilder hinterlassen - Felsenburgen, Hohlblöcke, Wackelsteine, Tafonifelsen und Felslabyrinthe.
Die Felsenburgen kommen im wesentlichen in Höhenlagen von über 1000m vor und haben sich überwiegend durch innere Verwitterung des Gesteins gebildet. So sind auch die Wackelsteine entstanden, grosse Felsblöcke, die wie der Uomo di Cagna im Süden Korsikas ihr Gewicht von vielen Tonnen auf wenige Quadratzentimeter Unterfläche auflegen. Ebenso aussergewöhnlich sind die Blockmeere- riesige Ansammlungen von Felsbrocken, die durch abfliessendes Wasser herausgewaschen wurden.
Am typischsten für Korsika sind die sogenannten Tafonifelsen; kugel- oder elipsenförmige Aushöhlungen von Granitblöcken. Die Calanche am Golf von Porto stellt in diesem Zusammenhang das wohl aussergewöhnlichste Beispiel der gestalterischen Kräfte der Erdgeschichte auf Korsika dar. Wie ein Felslabyrinth ragen ihre Felsspitzen bis zu 500m hoch hinauf. Die eigenartigen Formen ihres gelb-roten Granits und vor allem die besonders bizarren Tafoni-Höhlungen entstanden durch Erosionsprozesse, bei denen eindringendes Wasser Risse bildete und chemische Abtragungsvorgänge auslöste; auf diese Weise stürzten die Höhlungen immer wieder ein. So entstanden die Tafoni, deren bizarre Formen an Fabelwesen oder Tiere erinnern.
Korsika- Küche & Spezialitäten |
Die Korsen haben im Laufe ihrer Geschichte mehr Entbehrungen als Zeiten des
Genusses und des Überflusses kennengelernt. Der jahrhundertelange Rückzug in die Berge
hat auch ihre Essgewohnheiten nicht unberührt gelassen. Einfache, rustikale und würzige
Gerichte aus den Landprodukten zubereitet, bestimmen das kulinarische Angebot, das im
wesentlichen mit Olivenöl, Speck und Schmalz zubereitet wird. Die Korsen haben keine
hochfeine dafür jedoch üppige Gastronomiekultur entwickelt. Hausgemachte Delikatesen
stellen Besonderheiten der Insel dar. Reizvoller ist es, die Gaststätten in den Dörfern,
oftmals in einer "Ferme-Auberge" oder "Moulin", zu finden und
aufzusuchen, die ausschliesslich mehrgängige traditionelle Küche auftafeln. Eine Tisch
Vorbestellung ist hier meist erforderlich.
Folgende korsische Produkte & Erzeugnisse sollten Sie unbedingt probieren:
Wurstwaren/ Charcuterie Corse: sind sehr geschätzt. Ihren Geschmack verdanken Sie der Qualität der freilaufenden Zuchtschweine, die sich fast ausschliesslich von Esskastanien und Eicheln ernären. Hier die wichtigsten Arten:
Coppa geräucherter Schinken aus Speck,
Figatelli kleine geräucherte Würstchen,
Boudin nur im Winter erhältliche Blutwurst, die mit Rosmarin, Zwiebeln oder Äpfeln abgeschmeckt werden kann,
Fisch & Meeresfrüchte:
des lokalen Fangs in all seinen Zubereitungsarten, gegrillt, im Backofen gebacken und als Fischsuppe (Bouillabaisse, Aziminu). Typische mediterrane Arten werden angeboten - Brassen, Seezungen, Miesmuscheln, Scholle, köstliche Bachforellen, im Süden Seeigel und an den Etangs Austern - alles sehr lecker!
Brocciu:
ist die herausragende korsische Spezialität. Ein raffiniert aus Schafs- oder Ziegenmilch hergestellter Frischkäse, der auch in Suppen, Eierspreisen und vorallem in Süssspeisen verwendet wird. Es gibt Rezepte mit Canelloni, Omlettes, Krapfen, Feinbäckerei...). Der Brocciu wird auch gereift. Er ist dann als würziger "Vieux Brocciu" erhältlich.
Kastanienmehl:
wird immer noch handwerklich erzeugt und ist Grundlage für zahlreiche Gerichte. Die Esskastanie (Marone) hatte früher eine wichtige Rolle in der Inselwirtschaft. Eine Region Korsika verdankt den Esskastanien Ihren Namen: die Castagniccia. Hier die wichtigsten Gerichte und Speisen aus Kastanienmehl:
Polenta/ Pulenta:
traditionelle Besonderheit- aus Kastanienmehl hergestellter Brei,
Fritelle:
aus Kastanienmehl gebackene Krapfen,
Canistrelli:
Kastanien-, Mandel-, Anis-, Natur- oder Haselnusskekse
Die korsischen Weine |
Es waren die Griechen, die vor über 2500 Jahren den Wein nach Korsika gebracht haben; seit dem sind die korsischen Weine sehr geschätzt. Der korsische Weinanbau (ca.9000 ha) ist stolz auf seine ca. 30 typischen Rebsorten, deren berühmteste "Sciacarellu", "Nielluccio" und "Vermentinu" heissen.
Die Insel hat heute 8 Weinbauzonen mit dem "Gütesiegel kontollierter Herkunft" A.O.C., und mehr als 100 Weine wurden dieser Einstufung für Wert empfunden. Dieser Erfolg verdankt Korsika zum Teil seinem Klima: jährlich etwa 3000 h Sonneneinstrahlung, für den Weinbau besonders geeignete Böden, äusserst seltene Frosteinbrüche, zeitiger Frühlingsbeginn und prächtige Hochsommer. Aber der Wein ist auch Folge der Anstrengungen der Weinbauern, die sich schon vor Jahren um eine Verbesserung der Qualität bemüht haben. Heute sind auf den grossen Landwirtschaftsmessen gewonnene Medaillen und Preise nicht mehr zu zählen.
Das "Gütesiegel kontollierter Herkunft" A.O.C. bezeichnet in Frankreich den höchsten Qualitätsgrad, den man in der Hirarchie der Weine finden kann. Hier benennen wir noch kurz die 8 Anbaugebiete, die edelsten Weine stammen aus der mit * gekennzeichneten Gebieten: Coteaux du Cap Corse*, Patrimonio*, Cote Orientale, Porto Vecchio, Figari, Sartene*, Ajaccio* und Calvi-Balagne*.
Korsische Musik |
Zuletzt geändert: 13.07.2023