Segeln auf Martinique

Reise-Bericht von Reiseexpertin Jeannine Mirschél – L’Evasion Tours

Es sollten 2 Tage auf dem Meer werden. Eine schöne Abwechslung zum „Landleben auf Martinique“.

Wir fuhren mit dem Mietwagen von Trois-Ilets aus zur Anse d’Arlet. Dies ist eine herrliche Bucht mit angenehmen Karibik-Ambiente. In der Bucht ankerten zahlreise Segler und Katamarane. Die Bucht Anse d’Arlet selbst ist ideal zum schnorcheln.

Da der Meeresboden mit Seegras bewachsen ist, ist es die Futterstelle für die grünen Meeres-Schildkröten sowie auch die Karettschildkröten, welche wir dann tatsächlich selbst beim Schnorcheln beobachten konnten.
Wer sich für Schorchel-Spots vorinformieren möchte, kann dies z.Bsp auf der folgenden Website: https://www.snorkeling-report.com/spot/snorkeling-anses-arlet-martinique/

Nach dem Schnorcheln ging es dann auf den Katamaran „Calypso“. Wir wurden vom Skipper eingewiesen und durften mit Handanlegen beim Segelhissen.

Der Wind war günstig und wir nahmen Kurs auf in Richtung „Le Diamant“.

Auf der Fahrt erzählte uns der Skipper die interessante Geschichte vom Diamanten in Kurzversion und wir diskutierten noch eine Weile über die Machtkämpfe zwischen Engländern & Franzosen (kaum zu glauben, dass die Engländer ganze 17 Monate gegen die Franzosen wegen dieses Felsens kämpften).

Die lange Version der Geschichte kann jeder hier gern nachlesen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Rocher_du_Diamant

Kurs auf den „Rocher du Diamant“

Der Felsen selbst ist mit seinen 290x 320m Durchmesser und einer Höhe von 180m sehr beeidruckend. In die Tiefe reicht er sogar bis 400m.Von den Tauchschulen werden Dives für einen besonderen Tauchgang (Höheln) angeboten.

Wir konnten mit dem Katamaran den Felsen komplett umrunden und relativ nah heranfahren. Wir sahen zwar nicht die Unterwasser-Höhelen, wohl aber die Höhlen und Grotten auf dem Felsen. Heute brüten verschiedene Vögel (Fregatt, Tölpel…uvm) auf dem Felsen.

Der von Weitem schimmernde und vermeintliche „Glitzer“ auf dem Felsen, ist in Wirklichkeit „nur eine dicke Schicht Vogelkot“. In einigen Teilen der Grotten hat sich auch Guano gebildet. Guano ist ein feinkörniges Pulver, das entsteht, wenn die Exkremente von Seevögeln auf einem kalkreichen Bodenverwittern und aus der Kombination von zahlreichem Vogelkot und kalkreichen Eierschalen entstehen die Guanoschichten.

Und weil der Blick auf den Diamant so schö und facettenreich ist, hier noch einige letzte Photoimpressionen.

Am frühen Abend kehrten wir in die Anse d’Arlet zurück. Hier konnten wir ausgiebig schnorcheln und erneut kleine und große Meeresschildkröten beim Grasen auf den Seegraswiesen beobachten.

Der Skipper bereitete in der Zwischenzeit das Abendessen zu. Zurück an Bord wechselten wir die Sachen und freuten uns bereits auf das Essen (Salat, Thunfischsteak & Obst). Als Digistif hatte der Skipper zwei verschiedene ein-heimische Liköre zur Verkostung.

Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Katamaran über die Anse Noir bis zu einer kleinen, fast geheimen Bucht unterhalb einer Steilküste. Hier wurde geankert und wir konnten im türkisfarbenen Meer schnorcheln und schwimmen gehen.

Nach dem Schwimmen fuhren wir mit dem Schlauchboot Richtung Pointe Blanche zu einer Grotte und Fledermaushöhle. Im flachen Wasser stoppte der Skipper den Motor und hohlte die Paddel heraus. So konnten wir ganz leise mit der Strömung an den Eingang der Höhle heran fahren und einen Blick hinein und vorallem an die Decke werfen.
Tausende kleiner Fledermäuse hingen an der Decke, schliefen oder einige schreckten doch vor uns auf. Die Bucht in der Grotte war leuchtend türkisfarben. Leider konnten wir nicht bestimmen, um welche Art von Fledermäusen es sich handelte.

Nach der Grottentour fuhren wir mit dem Schlauchboot zurück zum Katamaran.
Hier stärkten wir uns an einem leichten Mittagessen. Der Skipper fur der Küste entlang und wir genossen die schönen Ansichten auf die Kulisse der Insel Martinique.
Am späten Nachmittag kamen wir an die Anse d’Arlet zurück, wo wir ankerten und nochmals mit 3 Schildkröten schnorcheln konnten. Pünktlich zum Sonnenuntergang gegen 19 Uhr war unser 2 Tagesausflug leider vorbei.

Resumee:

Es lohnt sich auf jeden Fall mit dem Katamaran eine mehrtägige Fahrt der Küste entlang zu unternehmen. Es ergibt sich eine ganz andere Ansicht auf die Insel.